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18/III/2022 upgrade:digitalpolitik

3.11.2022

Die Jusos München haben vom 16. bis 18 September 2022 upgrade:digitalpolitik veranstaltet, ein kritisches Festival zu Digitalisierung und Innovation. Dabei kamen 150 junge Menschen für ein Wochenende zusammen, um verschiedene Aspekte von digitaler Transformation kritisch zu beleuchten.

Dieser Beschluss basiert auf dem hieraus entstandenen Manifest der Jusos München.

These 1: Die Frage ist nicht, wie digital wir sind, sondern wie wir digital sind!
Viele Menschen in Deutschland fordern, dass die Digitalisierung schneller vorangehen muss und dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern hinterherhinke. Gleichzeitig verändert die digitale Transformation unsere Gesellschaft in vielen Fällen sehr grundlegend, ohne dass diese Veränderungen kritisch reflektiert werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft ins Gespräch kommen und darum ringen, wie diese Transformation gestaltet werden soll. Wer profitiert von der Transformation, wer verliert? Wie verändert die digitale Transformation unser Zusammenleben, wie verändern sich Machtverhältnisse? Digital sein ist kein Selbstzweck, es geht nicht um die Frage, wie digital wir sind oder ob andere digitaler sind als wir. Die Frage ist, wie wir digital sind. Unser Ziel ist es, dass eine öffentliche Diskussion über die Gefahren der aktuellen Digitalisierung geführt werden. Unser Ziel ist es nicht nur, dass Individuen “aufgeklärt” werden über die Möglichkeiten und die Macht großer Tech Konzerne. Sondern eine kritische gesellschaftliche Debatte darüber stattfindet, dass diese Macht große Gefahren mit sich bringt. Dabei sollen möglichst viele Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten beteiligt werden. Parteien, Gewerkschaften, aber auch dem Bildungssystem kommt dabei eine besondere Verantwortung zu.
These 2: Die Digitale Transformation verstärkt die Eigentumskonzentration
Die Digitalisierung hat enorme Reichtümer in kurzer Zeit angehäuft. Diese sind extrem ungleich verteilt. Gleichzeitig zahlen Tech-Unternehmen kaum Steuern und profitieren von öffentlichen Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Forschung. Langfristig werden die in der digitalen Welt angehäuften Vermögen auch dazu genutzt, um in andere Industrien zu investieren. Sei es das Kaufen von Zeitungen oder Investitionen in Immobilien. Wir sehen die wachsende Ungleichheit als großes Problem in unserer Gesellschaft an. Zum einen, da sich dadurch für viele Menschen eine schlechte Lebensqualität ergibt, zum Beispiel weil sie sich Wohnraum nicht mehr leisten können. Zum anderen entsteht auf lange Sicht eine quasi feudale Gesellschaft, in der wenige Menschen viele Chancen und Freiheiten besitzen, viele Menschen große Probleme haben, über die Runden zu kommen.
These 3: Die digitale Transformation führt zu Machtkonzentration
Entscheidend ist bei der Digitalisierung, wem die Daten, Algorithmen, die Firmen, die Infrastruktur gehören. Dabei sind viele Innovationen, die Maßgeblich für die Digitalisierung sind, an öffentlichen Einrichtungen erfunden worden, wie zum Beispiel das Internet selbst. Erst die kommerzielle Ausbeutung hat dazu geführt, dass einige wenige  die Entscheidungskompetenz über weite Teile der “digitalen Welt” haben. Dabei werden zentrale Themen für eine offene Gesellschaft von privaten Entscheidungsträgern getroffen, Fragen der Meinungsfreiheit oder des Zugangs zu Informationen. Unsere Forderung der Demokratisierung geht aber darüber hinaus. Wir fordern, dass große digitale Plattformen als öffentliche Daseinsvorsorge betrachtet werden und daher vergesellschaftet werden müssen.
These 4: Die digitale Transformation muss klar reguliert werden.
Unser Ziel muss ein Primat der Politik sein. Das bedeutet demokratisch legitimierte Instanzen legen die Regeln online, genau so wie sie es offline tun, fest. Wir fordern insbesondere, dass die Europäische Union den Mut aufbringt, die Macht der großen Tech Konzerne zu regulieren und im besten Fall die Tech Konzerne zu zerschlagen.
Wir befinden uns bereits in einer Situation, in der große Teile des gesellschaftlichen Lebens von wenigen Firmen abhängen. Eine Situation, in der wenige Firmen “too big to fail” sind. Dies gilt es durch entsprechende regulatorische Eingriffe rückgängig zu machen.
These 5: Daten sind eine wichtige Grundlage für die digitale Transformation
Viele Geschäftsmodelle im Internet beruhen auf der kommerziellen Verwendung von Daten. Dabei werden Daten im großen Stile gesammelt um daraus möglichst präzise Rückschlüsse auf Eigenschaften oder das Verhalten von Menschen zu ziehen. Diese Rückschlüsse werden dazu genutzt, um Menschen zu beeinflussen. Sei es dazu, mehr Zeit auf einer Plattform zu verbringen oder mehr Dinge zu kaufen.
Wir fordern das Recht darauf, über alle Rückschlüsse, die aus privaten Daten gezogen werden , informiert zu werden. Aber auch die Möglichkeit für Menschen zu untersagen, dass Rückschlüsse aus ihren Daten gezogen werden.
Wir fordern eine Vereinfachung, Transparenz und Anwender*innenfreundlichkeit im Datenschutz die es allen Menschen ermöglicht souverän über ihre Daten zu verfügen.
Darüber hinaus möchten wir die Diskussion weiterführen, ob und wie wir als Gesellschaft „Big Data“, also das Sammeln und Auswerten großer Mengen an Daten, für eine Demokratisierung der Wirtschaft nutzen können bzw. wollen.
These 6: Algorithmen sind oft unfair und diskriminierend
Wir brauchen diskriminierungsfreie Algorithmen. Da die Algorithmen von Menschen programmiert sind, oder “künstliche Intelligenz” anhand von Menschen erstellten Datenbankebene “lernen”, sind sie besonders anfällig für die in aktuellen Gesellschaften vorliegenden Diskriminierungen. Gleichzeitig haben sie den Anschein der Unparteiigkeit, da es vermeintliche “Technik” ist, die in der Anwendung bestimmte Resultate erzielt. Insbesondere bei der breiten Anwendung in Medizin oder Justiz fordern wir eine große Gesetzgebung die diskriminierungsfreie Algorithmen sicherstellt.
These 7: Die digitale Transformation muss für mehr Gleichstellung sorgen.
Die digitale Transformation muss barrierefrei sein und möglichst allen Menschen den gleichen Zugang bieten. Dabei sollten insbesondere verschiedene Einschränkungen berücksichtigt werden. Wir fordern, dass mehr Förderung auch für private Geräte und spezielle Bedarfe für einen flächendeckenden Zugang zu Bereichen des digitalen Lebens stattfindet.
Noch immer ist die Technikentwicklung ein sehr stark männlich dominiertes Feld. Das führt zwangsläufig dazu, dass die entwickelten Produkte männlichen Bias haben. Der feministische Kampf für eine gleichberechtigte digitale Welt hat noch weite Strecken vor sich. Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die diesen Kampf erleichtern und langfristig überflüssig machen.
These 8: Für die digitale Transformation muss öffentliche Infrastruktur gefördert werden.
Wir fordern Investitionen des Staates, so dass wir bei der Infrastruktur nicht abhängig von privaten Firmen sind. Wenn immer größere Teile unseres Lebens im Digitalen passieren, ist es wichtig, dass alle Zugang zu diesen Lebensbereichen haben können. Dafür braucht es gut ausgebaute digitale Infrastruktur überall in Deutschland. Infrastruktur – und die Art und Weise, wie sie gestaltet ist, ist für eine verantwortungsvolle Transformation grundlegend. Insbesondere im Cloud-Computing sollte der Staat eine nicht kommerzielle Alternative anbieten. Es braucht eine Alternative die es ermöglicht auch öffentlichen Einrichtungen der Bildung, der Verwaltung, aber auch des Gesundheitswesens Datenschutzrechtlich einwandfreie Lösungen mit einer Nutzer*innenfreundlichkeit zu verbinden.
These 9: Die digitale Transformation braucht gute Arbeitsplätze
Um die digitale Transformation erfolgreich und verantwortungsvoll zu gestalten, braucht es viele in verschiedenen Disziplinen gut ausgebildete Fachkräfte. Gerade unsere Generation hat hohe Ansprüche an die Arbeitswelt. Stark hierarchische Konzerne sind oft unattraktiver als kleine schnelle Unternehmen und Start-Ups. Wir wollen gerade junge Menschen und insbesondere Frauen und INTA* Personen dazu motivieren, auch mit eigenen Ideen ein Unternehmen zu gründen. Gerade auch in der Gründung oder in Start-Ups wollen wir gute Arbeitsbedingungen, die eine gute Work-Life-Balance der Beschäftigten ermöglichen. Von der Politik fordern wir, dass hier ein stärkerer Fokus gesetzt werden muss. Gleichzeitig dürfen Mitbestimmung und Demokratisierung nicht gegen vermeintliche Autonomie und Dynamik ausgespielt werde. Sie sind für uns unverhandelbar. Die digitale Transformation hat auch am Arbeitsmarkt extreme Ungleichheiten erzeugt. Zum einen werden für stark nachgefragte Expert*innen sehr hohe Löhne gezahlt, zum anderen basieren viele Geschäftsmodelle der Gigeconomy auf der systematischen Aushöhlung von Arbeitsrechten. Ein weiterer Aspekt ist, dass die großen Digitalkonzerne sehr viel weniger Menschen beschäftigen als traditionelle Industriekonzerne. Wir fordern, dass digitale Konzerne und ihre Mitarbeiter*innen sich in adäquater Weise an den Kosten der Gesellschaft beteiligen.
These 10: Die digitale Transformation muss Demokratie sichern.
Wir brauchen eine wirksame Gesetzgebung, und vor allem eine wirksame und schnelle Verurteilung von Hassreden im Internet. Wir sehen Hass im Internet als ein dringendes Problem an, weil es nicht nur das gesellschaftliche Klima vergiftet, sondern auch systematisch dafür sorgt, dass sich Menschen aus bestimmten Bereichen des Internets zurück ziehen. Aber auch unabhängig von Hass im Netz bringt das Internet und die veränderte Kommunikation in Kombination mit kapitalistischen Geschäftsmodellen große Gefährdungen der demokratischen Gesellschaft mit sich. Für Bereiche, die aus demokratischer Sicht sensibel sind – beispielsweise Nachrichtenplattformen und soziale Netzwerke – muss die Politik klare Verhaltensregeln etablieren und weitere öffentlich rechtliche Alternativen schaffen, um verantwortungsvolle Gestaltung zu ermöglichen.

17/III/2022 Sprachkitaprogramm erhalten. Ohne Lücke in die Finanzierung.

3.11.2022

Die sozialdemokratischen Mandatsträger*innen in der Stadt München, dem bayerischen Landtag und dem Deutschen Bundestag setzen sich für eine lückenlose Fortführung des Sprachkitaprogramms und dessen ausreichender Finanzierung ein. Dies geschieht in der Zusammenarbeit der politischen Ebenen, gleichzeitig aber auch jeweils in eigener Verantwortung und Umsetzungsmöglichkeit.

16/III/2022 Antrag Schulausbau weiterführende Schulen

3.11.2022

Die Landeshauptstadt fordert alle weiterführenden, allgemeinbildenden Schulen die zu einem mittleren Schulabschluss oder zum Abitur führen, auf, zu dokumentieren, wie viele Einschulungsanfragen aus Kapazitätsgründen in den vergangenen drei Jahren abgewiesen werden mussten. Dazu zählen Gymnasien, Realschulen, aber auch Sonderzweige der Mittelschule wie die V-Klassen. Dabei soll besonders festgehalten werden, wie viele SchülerInnen und Schüler in Folge der Abweisung einen Schulweg von mehr als einer Stunde bewältigen müssen.

Des Weiteren überprüft die Stadt anhand der aktuellen Klassenstärken, mit wie vielen Schulabgängern aus den Grundschulen der einzelnen Stadtteile in den kommenden drei Jahren zu rechnen ist und vergleicht diese mit den Kapazitäten der Gymnasien und Realschulen im Stadtteil.

Auf Basis dieser Daten plant die Stadt einen Ausbau der weiterführenden Schulen bzw. fordert den Freistaat zu einem entsprechenden Schulausbau auf.

19/III/2022 Verpflichtende Aufnahme von Jugendspielplätzen ins Baugesetzbuch

3.11.2022

Bei größeren zusammenhängenden Bebauungsgebieten (Bebauungsplänen) von ca. 500 bis 1.000 Wohneinheiten sind verpflichtend Einrichtungen und Jugendspielplätze (ca. 12-21 Jahre) im Gesetzestext des BauGB aufzunehmen. Im Baugenehmigungsverfahren sind sie Bestandteil des genehmigungspflichtigen Vorhabens und somit in den Lageplan aufzunehmen. Den Gemeinden ist nicht mehr zu gestatten, Kinder- und Jugendspielplätze mittels eines Geldbetrages abzulösen.

Die Beteiligung junger Menschen wird durch § 3 BauGB geregelt. Dieses Mitwirkungsrecht muss im Text so geändert werden, dass es auch gegenüber den Planungsbehörden durchgesetzt werden kann, damit die Jugendlichen zur vorgelegten Planung ihre Stellungnahme abgeben können.

15/III/2022 München setzt auf Geothermie – Erweiterung der Kapazitäten stadtweit und insbesondere im Münchner Osten

3.11.2022

Die Stadtwerke München und die zuständigen städtischen Referate (PLAN, RKU, KOM) werden aufgefordert, die Tiefengeothermie und das mit klimafreundlicher Erdwärme betriebene Fernwärmenetz vorrangig und zügig auszubauen.
Ziel ist münchenweit im Rahmen der Ausbauoffensive Fernwärme das Fernwärmenetz zu erweitern und von Gas bzw. anderen fossilen Energieträgern auf Erdwärme umzustellen, die Umstellung im bestehenden Fernwärmenetz bereits bis 2030 zu realisieren, weitere wohnortnahe Geothermieanlagen zu errichten und dabei das Wärmenetz gleichzeitig auf weitere Stadtteile auszuweiten, vorrangig ist dabei, dass die Neubaugebiete von Beginn an mit Erdwärme versorgt werden und von möglichst nahen Geothermieanlagen bespeist werden.
Für den Münchner Osten bzw. den Stadtbezirk 15 – Trudering-Riem fordern wir konkret eine zügige Fertigstellung der geplanten Geothermieanlage am Michaelibad, die Prüfung einer möglichen Erweiterung der bestehenden Geothermieanlage in der Messestadt, die Erschließung der zukünftigen Neubaugebiete im Bereich des 5. Bauabschnitts Messestadt/Arrondierung Kirchtrudering, Heltauer Straße, Rappenweg und im Bereich Münchner Nordosten (SEM) mit Erdwärme von Anfang an und die Anbindung bestehender Wohnanlagen wie etwa des Quartiers an der Friedenspromenade, so weit wie möglich, an das klimafreundliche Fernwärmenetz.

14/III/2022 Mehr Angebote für Frauenschwimmen in München schaffen!

3.11.2022

Die Stadt München führt in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München weitere Angebote für Frauenschwimmzeiten in München ein. Die Angebote sollen möglichst auf verschiedene Wochentage, Tageszeiten und Stadtbezirke verteilt sein. Wichtig ist, dass dabei Becken sowohl für Nichtschwimmende als auch für Schwimmende zur Verfügung stehen. Auch in Schulschwimmbädern sollen gezielt Zeiten für Frauenschwimmkurse/Frauenschwimmzeiten ermöglicht werden. Gleichzeitig soll ein Konzept entwickelt werden, das nichtbinären, trans- und inter Personen ebenfalls die sichere Nutzung von Schwimmbädern in München ermöglicht.

10/III/2022 Senior*innen Wohnen in München

3.11.2022

Wir, die AG 60plus München, fordern ein umfassendes, gefördertes Wohnprogramm für Senior*innen im städtischen und ländlichen Raum. Das bedeutet den Ausbau von bedarfsgerechten, bezahlbaren, kleineren Wohnungen für Senior*innen in allen Neuentwicklungs- und Sanierungsgebieten der Landeshauptstadt, sowie Mehrgenerationenwohnen, Wohngemeinschaften, als auch genossenschaftliches und betreutes Wohnen.

11/III/2022 Ausbau der Mehrgenerationen Wohnprojekte

3.11.2022

Wir, die AG 60plus München, fordern den Ausbau von Mehrgenerationen Wohnprojekten in höherem Umfang als bisher, sowohl im städtischen, als auch im ländlichen Raum als wichtige, soziale Einrichtung für jung und alt.

13/III/2022 Beteiligung und Mitspracherecht des SPD AG 60plus Vorstandes an den geplanten Projekten für Senioren*innen der Landeshauptstadt

3.11.2022

Wir, der Vorstand von SPD AG 60plus München, fordern den UB Vorstand auf, zu veranlassen, dass uns die SPD Stadtratsfraktion zukünftig schon im Vorfeld informiert und einbezieht, wenn es um Planungen und neue Projekte jeglicher Art, die Senioren*innen betreffen, geht.

In diesem Zusammenhang fordern wir auch zeitnah ein Mitspracherecht bei STEP 2040.

12/III/2022 Kein Kaltspülen auf Volksfesten und in den Biergärten in München

3.11.2022

Ab 2023 ist das Spülen von Gläsern (Bierkrügen etc.) auf Volksfesten und in Biergärten der Landeshauptstadt München nicht mehr per Kaltspülung möglich. Eine entsprechende Verordnung wird von der Landeshauptstadt München für alle Volksfeste (Oktoberfest, Frühlingsfest, Dulten) sowie für die Biergärten erlassen. Die DIN-Norm 10511 wird Vorschrift.