44/III/2023 Verbesserung der Ambulanten Medizinischen Versorgung II – Einführung und Ausweitung des Angebotes an (Schüler-)Praktikumsplätzen im ambulanten und stationären Pflegebereich

Status:
angenommen
  1. Unter Einsatz des Gesundheitsreferates, der Münchenklinik und des Schulreferates sind Schüler*innen der vorletzten und der Abgangsklassen in den kommunalen Haupt-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien im Rahmen von Schulprojekten mehrwöchige Voll- und Teilzeit-Praktika in der Münchenklinik und in kommunalen Alten-Pflege-Heimen anzubieten
  2. Zur Förderung dieser Praktika im Rahmen von Schulprojekten sind Bewerber*innen für Ausbildungs- und Arbeitsplätze bei der Stadtverwaltung München und den kommunalen Unternehmen (Münchenklinik, SWM, etc.) mit nachgewiesenen sozialen Praktika entspr. Absatz 1 bevorzugt zu berücksichtigen.
Begründung:

Kosten für Aus- und Weiterbildung sind im Personalbereich eine der größten Komponenten, haben jedoch mittel- bis langfristig Nachwirkungen. Wird eine Ausbildung vorzeitig abgebrochen oder nicht anschließend in eine Tätigkeit eingebracht, stellt das nicht nur aus Kostengesichtspunkten einen erheblichen Verlust dar. Ca. 30 Prozent der Auszubildenden im Gesundheitswesen brechen die Ausbildung vorzeitig ab. Weitergehende Studien zeigen, dass 15 bis 20 Prozent bereits im ersten Semester oder im ersten Ausbildungsjahr die Ausbildung abbrechen. Dieser Wert zählt branchenübergreifend zu den höchsten. Die Ursachen dafür sind häufig nicht in mangelnder Bezahlung zu suchen, schließlich ist die Ausbildungsvergütung in der Pflege vergleichsweise hoch. Das Bundesinstitut für Berufsausbildung sieht einen der Gründe in dem „Praxisschock“ der Auszubildenden und empfiehlt vorbereitende Berufsorientierungsmaßnahmen und systematische Assessments in der Bewerbungsphase. Durch vorbereitende Berufsorientierungsmaßnahmen, zu denen auch zielorientierte Praktika gehören, könnte die Abbrecherquote gesenkt werden. Die Bertelsmann-Stiftung sieht in ihrer Studie Ausweitung der Ausbildungsressourcen[1] als eine Kernaufgabe bestehende Angebote zu bündeln und Transparenz durch entsprechende Berufsorientierung und Berufsvorbereitung zu schaffen. Durch die Anerkennung dieser Praktika im Bewerbungsprozess würde das Interesse an diesen Praktika vergrößert werden. Es ist damit zu rechnen, dass diese Praktikumsangebote dann in größerem Umfange wahrgenommen werden.

[1] Bertelsmann-Stiftung : Ausweitung der Ausbildungsressourcen (www.bertelsmannstiftung.de)

Änderungsanträge
Status Kürzel Seite Zeile AntragstellerInnen Text PDF
angenommen 44/III/2023 / Z Empfänger / ÄA 1 Empfänger Antragskommission Streiche OB
Beschluss: angenommen
Text des Beschlusses:
  1. Unter Einsatz des Gesundheitsreferates, der Münchenklinik und des Schulreferates sind Schüler*innen der vorletzten und der Abgangsklassen in den kommunalen Haupt-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien im Rahmen von Schulprojekten mehrwöchige Voll- und Teilzeit-Praktika in der Münchenklinik und in kommunalen Alten-Pflege-Heimen anzubieten
  2. Zur Förderung dieser Praktika im Rahmen von Schulprojekten sind Bewerber*innen für Ausbildungs- und Arbeitsplätze bei der Stadtverwaltung München und den kommunalen Unternehmen (Münchenklinik, SWM, etc.) mit nachgewiesenen sozialen Praktika entspr. Absatz 1 bevorzugt zu berücksichtigen.
Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: