Die SPD München setzt sich in Zusammenarbeit mit den Handels- und Handwerkskammern für den Aufbau einer Münchner Praktikumsbörse im Referat für Bildung und Sport oder im Referat für Arbeit und Wirtschaft ein. Ziel ist, dass Münchner Betriebe angefragt werden, in welchen Zeiträumen sie Schüler-Praktikant:innen aufnehmen würden. Dies soll in einer Datenbank nach Berufen und Stadtbezirken abgerufen werden können. Mit den Informationen sollen die in der Berufsberatung tätigen Personen an Schulen (Jade, Jobmentoren, Lehrkräfte von Klassen mit Pflichtpraktika) dabei unterstützt werden, passende Praktika für Ihre Schüler:innen zu finden. Ggf. soll das Angebot auch direkt für Schülerinnen und Schüler zugänglich gemacht werden. So wird die Breite der möglichen Berufe in München für die Kinder sichtbarer und die Berufsorientierung aktiv unterstützt. Gleichzeitig erhalten regionale Betriebe die Möglichkeit, Kontakt zu interessierten Praktikant:innen und möglichen zukünftigen Auszubildenden zu erhalten. So kann auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
Zusätzlich organisiert die Stadt München in den Stadtbezirken regionale Ausbildungsmessen, bei denen sich die direkt vor Ort ansässigen Betriebe den Schüler:innen an einem regulären Wochentag in einer Schule oder einem anderen niedrigschwellig zugänglichen Ort vorstellen und direkt Kontakte für Praktika und Ausbildung geknüpft werden können.
Viele Schüler:innen lernen trotz teils intensivsten Bemühungen der Berufsorientierung im Laufe ihrer Schulzeit nur wenige Berufe kennen. Oft stoßen sie auf Ablehnung bei der Bewerbung für Betriebspraktika oder bewerben sich nur auf „bekannte“ Berufe. Dabei zeigt die Erfahrung: Oft sind Praktika der Schlüssel zu einem Ausbildungsangebot – wenn Kontakt und Interesse auf beiden Seiten hergestellt ist, profitieren am Ende sowohl die Schüler:innen als auch die Betriebe. Eine Praktikumsbörse würde sichtbarer machen, welche Bandbreite an interessanten Berufen in München vorhanden wäre und den Kontakt zu tatsächlich an Praktikant:innen interessierten Unternehmen erleichtern. Zusätzlich würde die Anfrage durch die Stadt eventuell auch einige bisher ablehnende Betriebe davon überzeugen, in Zukunft doch Praktika anzubieten. Besonders für die meist nur ein- bis zweiwöchigen Schulpraktika wäre eine solche Börse eine Bereicherung und Unterstützung für alle in der Berufsorientierung tätigen Personen. Neben diesem zentralen Angebot durch die Stadt wären stadtbezirksbezogene Ausbildungsmessen sinnvoll, da das Angebot der oft groß angelegten Ausbildungsmessen eine große Zielgruppe nicht erreicht. Ist der Weg zu weit oder der Termin am Wochenende, ist die Hemmschwelle, eine Messe zu besuchen meist zu groß. In München gibt es in Neuhausen bereits ein entsprechendes Projekt des Bezirksausschusses, das zeigt, wie erfolgreich eine regionaler aufgebaute Messe für bestimmte Schüler:innen und auch die in den Stadtvierteln ansässigen Betriebe sein kann. Ein solch direkt wirkendes und sinnvolles Angebot sollte nicht von den Kapazitäten engagierter Bezirksausschussmitglieder abhängen, sondern von Seiten der Stadt für alle Stadtbezirke organisiert werden.