1/II/2019 Lehrer*innenmangel beheben: Weiterqualifizierung ausländischer Lehrkräfte

Status:
angenommen

Wir beantragen, ein Qualifizierungsprogramm für Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Ausland zu starten, um diesen Personen die nötigen Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln, um an bayerischen Schulen als reguläre Lehrkräfte zu arbeiten. Inhalte der Weiterqualifizierung sind: Aktuelle didaktische Methoden, Inhalte der Lehrpläne in Bayern, bayerisches Schulsystem, Verpflichtungen und Rechte. Nach Abschluss des Programms werden die Lehrkräfte an bayerischen Schulen wie andere Lehrkräfte auch angestellt bzw. verbeamtet.

Das Qualifizierungsprogramm soll maximal ein Jahr laufen. So werden schnell Lehrkräfte für die bayerischen Schulen ausgebildet, die sowieso schon ein großes pädagogisches und fachliches Potential haben, anstatt mindestens fünf Jahre auf die Ausbildung von Lehramtsstudierenden zu warten.

Begründung:

In Bayern fehlen pro Jahr 400 Lehrkräfte. Laut einer Berechnung der Kultusministerkonferenz wird diese Lücke bis zum Jahr 2025 im Freistaat auf 2560 ansteigen. Gleichzeitig gibt es einen großen Pool an Personen, die im Ausland bzw. in ihren Herkunftsländern als Lehrer bzw. Lehrerin ausgebildet wurden. Darunter sind viele Personen, die derzeit in Deutschland Nachhilfeunterricht oder Sprachunterricht geben oder in ganz fachfremden Berufen arbeiten; die also weder entsprechend ihrer Qualifikation inhaltlich arbeiten noch entlohnt werden, weil ihre Ausbildung als Lehrkraft in Bayern bzw. in Deutschland nicht anerkannt wird. Eine Anerkennungsmöglichkeit gibt es momentan nur für Lehrkräfte aus dem EU-Ausland bzw. der Schweiz.

Lehrkräfte aus dem EU-Ausland bzw. der Schweiz mussten bisher das 2. Staatsexamen und/oder des Refendariat nachholen. Das halten wir für weniger sinnvoll als als eine gezielte Weiterbildung für alle ausländischen Lehrkräfte im System Schule in Deutschland bzw. des jeweiligen Bundeslandes.

Lehrkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland müssen das Lehramtsstudium nachholen oder können bestenfalls mit der Anrechnung einiger Qualifikationen im Lehramtsstudium hoffen; auch diese Anforderung ist nicht sinnvoll und dequalifiziert die bereits vorhandenen Kompetenzen und Kenntnisse der Lehrkräfte.

Die beantragte Weiterqualifizierung und anschließende Einstellung ausländischer Lehrer und Lehrerinnen würde ihnen nicht nur die angemessene Anerkennung vermitteln, sondern auch dem Lehrkräftemangel in Bayern schnell und effizient begegnen

Text des Beschlusses:

Wir beantragen, ein Qualifizierungsprogramm für Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Ausland zu starten, um diesen Personen die nötigen Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln, um an bayerischen Schulen als reguläre Lehrkräfte zu arbeiten. Inhalte der Weiterqualifizierung sind: Aktuelle didaktische Methoden, Inhalte der Lehrpläne in Bayern, bayerisches Schulsystem, Verpflichtungen und Rechte. Nach Abschluss des Programms werden die Lehrkräfte an bayerischen Schulen wie andere Lehrkräfte auch angestellt bzw. verbeamtet.

Das Qualifizierungsprogramm soll maximal ein Jahr laufen. So werden schnell Lehrkräfte für die bayerischen Schulen ausgebildet, die sowieso schon ein großes pädagogisches und fachliches Potential haben, anstatt mindestens fünf Jahre auf die Ausbildung von Lehramtsstudierenden zu warten.

Beschluss-PDF: