Die SPD kämpft seit jeher für größere Bildungsgerechtigkeit und mehr Chancengleichheit. Sie sind das Leitmotiv der städtischen Bildungspolitik. Schulabschlüsse unserer Kinder, ihre Ausbildung und die Möglichkeit akademischer Bildung dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern, von der Herkunft oder vom Geschlecht abhängig sein. Wir begreifen kommunale Bildungseinrichtungen und Bildungsangebote als Schlüssel zu einem besseren Leben für alle, zu mehr Teilhabe und Solidarität. Sie sind die Voraussetzung für individuellen Erfolg, aber sie sind auch unabdingbar für die soziale, solidarische und ökologische Zukunft der Stadt.
Die SPD hat in der aktuellen Amtszeit des Stadtrats die weitreichende Befreiung der Münchner Eltern von den Kinderbetreuungskosten initiiert und verantwortet das größte kommunale Schulbauprogramm der Republik. Diese Politik wollen wir über das Jahr 2020 hinaus fortsetzen und durch folgende Aspekte weiter stärken:
Bildung für alle Kinder
- Wir sorgen für eine qualitativ gute, kostenfreie Kinderbetreuung aller Kinder bis zum Ende der Grundschule, in Einrichtungen mit gut ausgebildetem und gut bezahltem Personal.
- Wir werden das Platzangebot der Münchner Kindertagesstätten bedarfsgerecht ausbauen und verbessern – sie sind ein echtes Bildungsangebot, das weit über die reine Betreuung hinausgeht. Jedes Kind darf sich nach seinen Bedürfnissen entwickeln und entfalten. Die Inklusion aller Kinder von der Geburt bis zum Abschluss der Berufsausbildung wird oberste Priorität haben.
- Münchner Eltern werden künftig frühzeitig Gewissheit darüber haben, welchen Betreuungsplatz ihre Kinder ab September erhalten. Dazu wird die Vergabe aller freiwillig geförderten Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze künftig zentral durch das Referat für Bildung und Sport (RBS) erfolgen. Auch in Stadtbezirken, in denen die Versorgungsquote noch nicht optimal ist, wird für jedes Kind im Zusammenwirken zwischen RBS und Eltern eine Lösung bis spätestens Ende August gefunden.
- Die Öffnungszeiten der Kitas sind verlässlich und flexibel, unsere Einrichtungen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Deshalb bauen wir insbesondere für Alleinerziehende und Beschäftigte im Schichtdienst auch die Betreuung in den frühen Morgenstunden und am Abend aus.
- Die Gewinnung von Fachkräften unterstützen wir mit attraktiven Gehältern, Wohnraum sowie vielfältigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
- Die individuelle Förderung und Unterstützung der Kinder im Schulsystem sind Grundpfeiler unserer Bildungspolitik. Die sprachliche Frühförderung, Schulsozialarbeit und Vorbereitungsklassen für den Übergang in weiterführende Schularten werden am Bedarf orientiert ausgebaut.
- An unseren Kitas und Schulen finden sich die Religionen und Kulturen aller Kinder bei der Gestaltung des Jahresprogramms wieder.
- Politische Bildung, Nachhaltigkeit, Umwelt, Ernährung, soziales Miteinander und Kreativität sind zentrale Aspekte unseres Bildungskonzepts und werden intensiv vermittelt.
Schulische Bildung
- In den Schulen stellen wir sicher, dass alle Kinder und Jugendlichen dieselben Chancen auf eine gute Entwicklung haben. Wir ermöglichen ausdrücklich mehr und bessere Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen.
- Wir schaffen stetig mehr schulartübergreifende (Nachmittags-)Angebote, in denen Schüler*innen ganztags gemeinsam lernen und individuelle Unterstützung erhalten. Der flächendeckende Ausbau des kooperativen Ganztags ist unser Ziel.
- Eine tatsächliche Inklusion ermöglicht auch Kindern mit Beeinträchtigungen, am Schulalltag teilzunehmen. Wir schaffen an den städtischen Schulen dafür die Voraussetzung durch multiprofessionelle Teams und gute personelle und finanzielle Ausstattung der Schulen und fordern den Freistaat auf, in seinem Verantwortungsbereich analog tätig zu werden.
- Unsere pädagogischen Konzepte und freiwillige finanzielle Leistungen der Kommune werden sicherstellen, dass auch die Kinder digitale Geräte erhalten und nutzen können, deren Familien sich das alleine nicht leisten können.
- Lehrerinnen und Lehrer an städtischen Schulen werden mit zeitgemäßen persönlichen Geräten ausgestattet, die ihnen die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts von überall ermöglicht.
- Auch in den Ferien und an den Wochenenden schaffen wir ausreichende und vielfältige Angebote für Kinder, die bei entsprechendem Bedarf der Familien städtisch finanziert werden.
- Wir ermutigen Kinder zur Mitgestaltung der für sie gedachten Angebote auf unterschiedlichsten Ebenen und beziehen sie in die Entscheidungen ein. Sie wissen am besten, welche Schule sie sich wünschen und wie Ihre Spielplätze gestaltet sein sollten.
- Unsere Schulhöfe sollen grüner und in den Ferien tagsüber geöffnet werden. Schulgärten sind ein Weg, in denen die Kinder Natur und ökologisches Bewusstsein erleben und lernen können.
- Das inklusive Konzept „Schule für Alle“ und die Gemeinschaftsschule wollen wir gegenüber dem Freistaat durchsetzen.
Berufliche Bildung, Weiterbildung und lebenslanges Lernen
- Die berufliche Bildung soll attraktiver werden. Deshalb werden das Angebot der Berufsschulsparten ausgeweitet, ausbildungsbegleitende Fachsprachenschulung und internationale Austauschprogramme für Berufsschüler*innen etabliert sowie die Unterstützung für Ausbildungsabbrecher*innen individuell verstärkt.
- Wir ermöglichen allen Menschen in München die Weiterbildung im beruflichen und im privaten Bereich. Ebenso stärken wir das Erfolgsprojekt Münchner Volkshochschule, erhalten die Bildungs- und Kulturangebote der Stadtbibliothek und ihrer Filialbibliotheken und fördern das lebenslange Lernen. Geflüchtete und andere Neumünchner*innen erhalten ein breites Angebot an Sprach- und Integrationsangeboten.
- Referent*innen an der Münchner Volkshochschule werden künftig angemessen bezahlt. Für den Zeitraum der Sommerschließung wird ein Nutzungskonzept entwickelt.
- Wir schaffen ein Konzept zum lebenslangen Lernen unter dem Titel „Zeit für Bildung“. Dabei wird ein Bildungskonto für jede Bürgerin und jeden Bürger Münchens eingerichtet, das Weiterbildung und ein weiterführendes Studium ermöglicht.
- Wir fördern kulturelle Bildung, künstlerische Ausbildungsangebote und Möglichkeiten der selbständigen Aneignung von Wissen und Schulung von Fantasie. Die Angebote der städtischen Sing- und Musikschule und der Schule der Fantasie sollen dabei in allen Stadtvierteln mit den Bedarfen der dort lebenden Menschen mitwachsen und weiterentwickelt werden. Schulische Mehrzweckräume sollen abends und an Wochenenden Vereinen, Bands und bürgerschaftlich Engagierten zugänglich gemacht werden.
Bildung für die Stadt der Zukunft
- Wir weiten Bildungsangebote für bessere Integration aus und wir berücksichtigen in der Bildung überall die kulturelle Diversität und Vielfalt.
- Wir forcieren einen besseren Austausch zwischen den Universitäten und der Stadtgesellschaft und den öffentlichen Diskurs über die gesellschaftlichen Chancen und die Verantwortung der Wissenschaften.
- Wir entwickeln ein Programm der „Bildung für Lehrende“, der die in den Bildungseinrichtungen Tätigen, von Erzieher*innen über Lehrer*innen bis zu Dozent*innen, unterstützt und in ihrer Weiterentwicklung fördert.
- Wir werden einen Maßnahmenkatalog zum Bildungsziel „Digitale Souveränität“ entwickeln und umsetzen, der alle Münchnerinnen und Münchner im digitalen Wandel unterstützt.
- Wir fördern weiterhin die Bildungsforschung und die Anwendung innovativer Programme zur Erwachsenenbildung, zum Kampf gegen Vorurteile, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Homophobie.
Änderungsanträge
Status | Kürzel | Seite | Zeile | AntragstellerInnen | Text | |
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angenommen | 6/II/2019 / Z 16 / ÄA 5 | 16 | Michael Ott | Z. 16 - 18: Ersetze durch: "Wir sorgen für den Ausbau einer qualitativ guten, kostenfreien Kinderbetreuung bis zum Ende der Grundschule, in Einrichtungen mit gut ausgebildetem und gut bezahltem Personal." | ||
abgelehnt | 6/II/2019 / Z 31 / ÄA 1 | 31 | Jusos München |
Z. 31:
Füge ein:
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angenommen | 6/II/2019 / Z 40 / ÄA 7 | 40 | Michael Ott | Z. 40: Ersetze „Vorbereitungsklassen für den Übergang“ durch: „die Vorbereitung auf den Übergang in die Grundschule und“ | ||
angenommen | 6/II/2019 / Z 53 / ÄA 8 | 53 | Michael Ott | Z. 53: Ersetze „schulartübergreifende (Nachmittags-)Angebote“ durch: „Ganztagsangebote“ | ||
angenommen | 6/II/2019 / Z 60 / ÄA 9 | 60 | Michael Ott | Z. 60: Füge ein vor „Schulen“ ein: „städtischen“ | ||
angenommen | 6/II/2019 / Z 62 / ÄA 2 | 62 | Jusos München |
Z. 62:
Füge ein:
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angenommen | 6/II/2019 / Z 62 / ÄA 10 | 62 | Michael Ott | Z. 62: Füge vorher ein: „Städtische Schulen erhalten bei Bedarf ein zusätzliches Budget für weitere Lehrkräfte, die für vielfältige Fördermaßnahmen eingesetzt werden können.“ | ||
angenommen | 6/II/2019 / Z 65 / ÄA 11 | 65 | Michael Ott | Z. 65: Streiche: „städtischen“ | ||
angenommen | 6/II/2019 / Z 66 / ÄA 12 | 66 | Michael Ott | Z. 66: Füge ein vor „Geräten“: „digitalen“ | ||
in geänderter Fassung angenommen | 6/II/2019 / Z 80 / ÄA 3 | 80 | Jusos München |
Z. 80:
Füge ein:
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angenommen | 6/II/2019 / Z 84 / ÄA 13 | 84 | Michael Ott | Z. 84: Streiche: „der Berufsschulsparten“ | ||
angenommen | 6/II/2019 / Z 88 / ÄA 14 | 88 | Michael Ott | Z. 88: Füge vorher ein: „Wir schaffen zusätzliche Ausbildungskapazitäten für pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen.“ | ||
in geänderter Fassung angenommen | 6/II/2019 / Z 93 / ÄA 4 | 93 | Jens Röver | Z. 93: Ergänze neuen Punkt: "Wir wollen berufliche Bildung verstärkt und frühzeitig dort aktiv einbringen, wo technische oder gesellschaftliche Umbrüche durch neue Arbeitsverfahren oder gesetzliche Vorgaben (z.B. durch Digitalisierung oder Klimaschutz) zu großen Veränderungen von Arbeitsplätzen führen. Die Arbeitgeber*innen nehmen wir hier ebenfalls in die Pflicht." |