Die Geburtshilfe in Neuperlach soll erhalten bleiben und nicht mit der Harlachinger Geburtshilfe zusammengelegt werden.
2015 hat sich der Stadtrat mit der Umstrukturierung der Geburtshilfe in der München Klinik befasst. Die Geburtshilfe in Neuperlach sollte demnach spätestens 2024 aufgelöst und mit der in Harlaching zusammengelegt werden. Begründet wurde dies mit den Kosten des Gesamtklinikums. Doch Geburtshilfe ist Grundversorgung. Frauen haben ein Selbstbestimmungsrecht auf freie Wahl des Geburtsortes und müssen wohnortnah entbinden können.
Die Geburtshilfe Neuperlach ist eine sehr gut funktionierende Station mit etwa 1500 Geburten im Jahr, einer außergewöhnlich geringen Anzahl an Kaiserschnitten und wenig Fluktuation in der Belegschaft.
2018 wurde im Stadtrat nach einer ersten erfolgreichen Petition der Belegschaft bereits eine Evaluierung durchgesetzt, die den Bedarf der Station 2023 noch einmal berechnen soll. Bereits jetzt werden über die Köpfe der Beschäftigten hinweg, Fakten geschaffen und die Belegschaft wird aufgefordert, sich auf den Umzug vorzubereiten.
Es zeigt sich allerdings, dass die Bedarfsprognosen von 2015 nicht mehr zutreffend sind. Der Stadtbezirk 16 ist der bevölkerungsreichste Stadtbezirk Münchens und hat bereits jetzt die Größe Ingolstadts. Nach dem Demographiebericht von 2019 wird Ramersdorf-Perlach bis 2040 um weitere 11,6% wachsen. Nach Neuperlach kommen darüber hinaus Frauen aus dem gesamten Münchner Osten und aus den Umlandgemeinden. Durch die vielen Neubaugebiete leben hier besonders viele junge Familien, die Geburtenrate ist in Ramersdorf-Perlach und im angrenzenden Stadtbezirk Trudering-Riem deshalb außergewöhnlich hoch.
Der Neubau, in dem die fusionierte Geburtshilfe in Harlaching untergebracht sein soll, stößt zusammengerechnet allerdings schon mit der jetzigen Anzahl an Geburten (jährlich etwa 4000) an seine Grenzen. Es ist absehbar, dass dieser Standort in naher Zukunft an seine Kapazitätsgrenzen stößt.
Die Entscheidung von 2015 ist nicht mehr zeitgemäß. Die Münchner SPD soll sich für eine Lösung zur Sicherstellung der Geburtshilfe im Münchner Osten einsetzen.
Begründung der Dringlichkeit:
Seit einer Woche läuft die Petition der Hebammen des Klinikums Neuperlach, die – Stand Mittwoch – bereits 10 000 Menschen unterzeichnet haben. Auch gibt es noch keinen Zeitplan für die zugesagte Evaluierung, die 2023 stattfinden sollte. Gleichzeitig wird die Geburtshilfeabteilung bereits jetzt darauf vorbereitet, im ersten Quartal 2023 umzuziehen. Die Ärzt:innen, Hebammen und die Frauen im Münchner Osten brauchen möglichst schnell Gewissheit, was mit der Geburtshilfe in Neuperlach passiert.
Die Geburtshilfe in Neuperlach soll erhalten bleiben und nicht mit der Harlachinger Geburtshilfe zusammengelegt werden.