Schule als der zentrale Bildungsort ist die Grundlage für eine friedliche, freiheitliche und demokratische Gesellschaft. Auch aus individueller Sicht ist Schule die Basis für den persönlichen Lebensweg. Welchen Beruf Menschen erlernen, wieviel sie verdienen, wie glücklich sie mit ihrem Leben werden: Vieles davon ist geprägt von den Jahren in der Schule.
Bildungsgerechtigkeit
Das Elternhaus hat in Bayern einen erheblichen Einfluss auf den schulischen Erfolg von Kindern und Jugendlichen. Unterschiede im Bildungserfolg entstehen meist nicht durch individuelle Leistungsunterschiede, sondern durch die strukturelle Benachteiligung bestimmter Schüler*innengruppen. Die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft erfordern die beste Bildung für alle Kinder und Jugendlichen.
Wir kämpfen für eine Schule, die im Zeichen der Bildungsgerechtigkeit steht und die die persönliche Leistung aller Schülerinnen und Schüler fördert und wertschätzt. Das bedeutet: Die Chancen auf schulischen und späteren beruflichen Erfolg müssen unabhängig vom Geldbeutel und der Herkunft der Eltern jedem Kind und Jugendlichen ermöglicht werden. Das gegliederte Schulsystem und die frühe Selektion von Schüler*innen in Bayern verstärkt die Ungleichheit der Bildungschancen.
Die Selektion in verschiedene Schulformen bereits nach der 4. Klasse trägt dazu bei, dass Bildungserfolg und damit Lebenschancen früh vorgezeichnet sind. Die Durchlässigkeit zwischen den Schularten wirkt dem nur im geringen Maß entgegen. Ein erster und wirksamer Schritt für mehr Chancengerechtigkeit ist eine Verlängerung der Grundschulzeit bis zur 6. Klasse. Zunehmender Leistungsdruck führt bereits bei Grundschulkindern verstärkt zu psychosozialen Belastungen. Deswegen wird im Zusammenhang mit einer verlängerten Grundschulzeit die Benotung erst ab der 4. Klasse eingeführt, um mehr echte Lernzeit zu schaffen.