20/II/2022 / Z 97 / ÄA 3

Status:
angenommen

Ergänze nach Zeile 97

Vergesellschaftung und Demokratisierung, was heißt das?

Für die konkrete Organisationsform einer vergesellschafteten und demokratisierten Lebensmittelbranche gibt es unterschiedliche Ansätze. Schon jetzt gibt es in anderen Ländern große genossenschaftlich organisierte Supermarktketten. Auch in Deutschland ist zB EDEKA teilweise als Genossenschaft organisiert, jedoch nicht mit den Konsument*innen als Genossen sondern mit den Supermarktbetreibern. Gleichzeitig entstehen zB mit dem Kartoffelkombinat in München konkrete genossenschaftlich organisierte Projekte, die ökologische und unter gerechten Bedingungen hergestellte Lebensmittelversorgung anbieten. In derartigen Projekten lässt sich schnell feststellen, dass der Preis für Lebensmittel die regional, ökologisch und mit guten Arbeitsbedingungen produziert und verkauft werden eigentlich höher liegen müsste, als er bei preisgedumpten Discounterkonzernen ist. Höhere Kosten für Lebensmittel, die Ausbeutung entlang der Wertschöpfungskette verhindern, begründen die Notwendigkeit höherer Löhne und einer entsprechenden Anpassung der Höhe von Sozialleistungen.

Neben Genossenschaften sind aber auch kommunale Betriebe denkbar, die einer demokratischen Kontrolle unterstehen. Bestimmte Dienstleistungen für diese kommunalen Betriebe sind wiederum durch eine staatliche Organisation möglich, die zB durch ein Bundesministerium gesteuert wird.