6/II/2024 Grünflächen – Naturwohl und Nutzen für eine sportliche Nachbarschaft

Status:
abgelehnt

Die Münchner SPD setzt sich dafür ein, dass ein Ausbau des Outdoor-Sports überprüft (und umgesetzt) wird und Outdoor-Sport-Angebote dezentralisiert werden, sodass auch in kleineren Stadtteil-Parks – bspw. im Arnulf- und Maßmannpark – die Möglichkeit besteht, die Grünflächen in der Nachbarschaft für gruppenspezifische Zwecke zu nutzen.

Aufgrund der immensen Nachfrage nach Grünflächen für den

Gruppen-Outdoor-Sport, wird die Stadt ihre Grünanlagensatzung überprüfen sowie anpassen und den Zugang (vgl. §3 Ausnahmegenehmigung

(Sondernutzung)) zu gewerblichen Sportangeboten in städtischen

Grünflächen (analog der Nutzung von Flächen wie bspw. an der Pinakothek) erleichtern.

Nach Beantragung und Genehmigung können auch kommerzielle Anbieter die städtischen Grünflächen nutzen – bevorzugterweise, wenn es auf den Grünflächen bereits ein kostenloses Sportangebot der Stadt gibt. Die

Vergaberichtlinien beinhalten dabei Auflagen zum Schutz von Mensch und

Umwelt sowie eine pauschale „Naturwohl-Abgabe“ pro Kalenderjahr. Die Richtlinien umfassen außerdem eine bevorzugte Vergabe der Genehmigung an besonders „unterstützenswerte“ Angebote und fordern eine nachweislich faire Bezahlung der Trainer:innen.

Begründung:

Eine Studie des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Referat ZB4 – Gesundheitswirtschaft) ergab bereits 2017, dass Outdoor-Aktivitäten 25% des gesamten aktiven Sportkonsumsgenerieren. Mittlerweile haben sich vor allem im großstädtischen Milieu Apps wie Beat81 (70.000 Nutzer:innen) und Anbieter wie Wellpass oder Urban Sports Club einen Namen gemacht.

Registrieren, Gruppenkurs finden und ab zum Zirkeltraining oder Yoga-Kurs in der Nachbarschaft. Die Angebot sind dabei viel spezifizierter und mehr auf die individuellen Nutzer:innen abgestimmt, als das städtische Angebot es leistet/ leisten kann.

Vor allem in Innenstadtlagen boomen Outdoor-Gruppenkurse, was völlig verständlich ist, wenn man bedenkt, dass ein:e Münchner:in im Schnitt auf 39,9 m² wohnt (oft ohne Balkon oder Garten) und 28,8 % der Münchner:innen alleinstehend sind (Maxvorstadt 62%; Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt 57,6 %).

Mit „Stark im Park – MUCkis for free“ bietet die Stadt bereits heute kostenlose

Outdoor-Sport-Angebote an. Dennoch übersteigt die Nachfrage nach

Outdoor-Fitness bei weitem das städtische Angebot, weshalb die Stadt München es auch anderen Anbietern ermöglichen sollte, Sportkurse in städtischen Grünanlagen zu geben. So sollen gewerbliche Kurse vor allem dort angeboten werden können, wo es bereits ein kostenloses Angebot der Stadt gibt.

Um „Wildwuchs“ zu vermeiden, streben wir eine limitierte Vergabe von „Lizenzen“ nach zu definierenden Kriterien an, wie bspw. eine faire Bezahlung der Trainer:innen, inklusive Sport-Angebote und eine adäquate Kursgebühr.

Damit auch das Naturwohl nicht zu kurz kommt, unsere Anlagen erhalten und ausgebaut werden können, schlagen wir eine Naturwohl-Abgabe von ca. 100,00 € p.a. vor, die jeder gewerbliche Anbieter nach Erhalt einer Lizenz an die Stadt zu entrichten hat.Die Lizenz ist befristet auf ein Jahr und muss jährlich neu beantragt werden.

Flächen, die der Bayerischen Staatsgemäldesammlung gehören (z.B. Pinakotheken) dürfen bereits heute für gewerbliche Outdoor-Kurse genutzt werden, was im Bürger:innen-Dialog häufig zu Irritationen und Unverständnis ggü. der Stadt München führt, wenn der Gruppen-Sport im Rosengarten oder an der Isar verboten wird.

Denn letztlich geht es nicht um die Anbieter, sondern um Münchner:innen die draußen in der Natur mit Gleichgesinnten in ihrer Nachbarschaft Sport machen wollen.

Weiterführende Links und Quellen:

  • https://stadt.muenchen.de/rathaus/stadtrecht/vorschrift/810.pdf
  • https://www.muenchen.de/sites/default/files/2023-04/Broschu%CC%88re%20FiP_2023_web.pdf
  • https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/muenchen/wohnen-muenchen-mieten-stadtviertel-e3198 19/?reduced=true