Die Stadt München erarbeitet in Zusammenarbeit mit dem Münchner Zentrum für Lehrerbildung und der TUM School of Education ein Modellprojekt, bei dem Lehramtsstudierende eigene Förderprojekte an Schulen durchführen. Dafür sollen sie ECTS-Punkte und eine professionelle Begleitung erhalten, wenn möglich auch entlohnt werden. Die Projekte sollen über ein ganzes Schuljahr hinweg mit festen Gruppen an Schulen durchgeführt werden und vor allem die Bereiche Deutsch als Zweitsprache und Mathematik abdecken. Die Zuordnung zwischen Schulen und Studierenden wird zentral organisiert – die Schulen melden lediglich den Bedarf und bekommen dann für das Schuljahr passende Studierende zugewiesen.
Viele Schüler:innen müssen das Schulleben auf Grund struktureller und institutioneller Mängel aktuell mit viel zu geringen Deutsch- und Mathematikkenntnissen bestreiten. Bereits vor der Corona-Pandemie wurden die Lücken schon durch die Struktur der Deutschklassen, aber auch den „inneren Ausstieg“ vieler Kinder im Mathematikunterricht der Grundschule verursacht. Durch die Corona-bedingten Schulschließungen sind diese Lücken und die von ihnen verursachten Probleme noch erheblich größer geworden. Gerade in Grund- und Mittelschulen, wo dieser Entwicklung mit mehr Förderung und Differenzierung begegnet werden könnte und müsste, grassiert der Lehrer:innenmangel. Im Stundenplan vorhandene Differenzierungsstunden müssen im Regelfall für Vertretungen eingesetzt werden, durchgehende und planvolle Förderung ist auf Grund des fehlenden Personals kaum möglich. Die „Brücken“-Projekte der Staatsregierung setzen voraus, dass die Schulleitung selbst nach geeignetem Personal suchen und sich um jegliche personellen Prozedere kümmern. Dies ist in Ergänzung zu den bereits bestehenden Aufgaben kaum möglich und sinnvoll. Die Staatsregierung plant offenbar, Studierende immer mehr als Lehrkräfte einzusetzen. Dies ist nicht der richtige Weg – das Studium soll ausbilden, nicht ausbrennen. Sinnvoll für alle Seiten wäre aber, wenn Studierende in Projekten gezielt eingesetzt werden, um über ein ganzes Schuljahr hinweg feste Zielgruppen mit eigens erarbeiteten Förderplänen in Differenzierungs- und Förderstunden unterstützen. Sie könnten gleichzeitig mit kleinen Gruppen wichtige Erfahrungen sammeln und die Schulen und Schüler:innen aktiv unterstützen. Wenn sie dabei professionell begleitet und unterstützt werden, kann auch die Qualität gesichert werden. Wichtig ist, dass die Studierenden auch einen Gegenwert in ECTS und/oder Gehalt erhalten, um nicht Ausbildung zu Ausbeutung werden zu lassen.
Die Stadt München erarbeitet in Zusammenarbeit mit dem Münchner Zentrum für Lehrerbildung und der TUM School of Education ein Modellprojekt, bei dem Lehramtsstudierende eigene Förderprojekte an Schulen durchführen. Dafür sollen sie ECTS-Punkte und eine professionelle Begleitung erhalten, wenn möglich auch entlohnt werden. Die Projekte sollen über ein ganzes Schuljahr hinweg mit festen Gruppen an Schulen durchgeführt werden und vor allem die Bereiche Deutsch als Zweitsprache und Mathematik abdecken. Die Zuordnung zwischen Schulen und Studierenden wird zentral organisiert – die Schulen melden lediglich den Bedarf und bekommen dann für das Schuljahr passende Studierende zugewiesen.